In der Blumen-Ausstellung - Franz von Dingelstedt

„Herr Gevatter! habt Ihr drüben
Die Kartoffeln schon gesehn?
Und die dicken, roten Rüben,
Die auf jenem Tische stehn?

Blumen läßt der Herr-Gott blühen
Überall, auf Wies' und Feld,
Aber solche Wunder ziehen
Kann allein die Künstlerwelt.

Blumen muß es immer geben,
Ohne Blumen lebt man wohl?
Aber sagt! was wär' das Leben
Ohne solchen Doppelkohl?“

Rose stand so dicht daneben,
Daß sie jedes Wort vernahm,
Und der Dichter sah sie beben,
Sah sie glüh'n vor Zorn und Scham.