Die Sterne - Ludwig Eichrodt

Die Städt' und die Wälder,
Die Menschen zumal,
Sie ändern das Antlitz
Zur Lust uns, zur Qual.
Alleine die Sterne
Im goldenen Licht,
Die Bilder am Himmel,
Sie ändern sich nicht.

Ich sehe die Heimat
Nach lang langer Zeit,
Noch stehen die Berge,
Doch neu ist ihr Kleid;
Die Felsen gar zeigen
Ein ander Gesicht,
Nur droben die Sterne
Sie ändern sich nicht.

Die Welt ist veraltet,
Die Welt ist erneut,
Wohin ich mich wende:
Die Spuren der Zeit.
Am Himmel da stehet
Ein flammend Gedicht,
Die ewigen Sterne
Sie ändern sich nicht.

Die Jugend ist 'gangen,
Ich bin nun ein Mann,
Ich sehe nun selber
Die Welt anders an;
Nun kommt mir das Alter,
Das wenig verspricht,
Ich preise die Sterne,
Sie ändern sich nicht.

Und macht es nicht glücklich,
Ein Trost ist es doch:
Die Sterne der Jugend
Sie leuchten mir noch.
Die Sterne, die Sterne,
Im goldenen Licht
Die Bilder am Himmel,
Sie ändern sich nicht!