Schäfergedicht - Benjamin Neukirch

Ihr milden Himmel schauet!
Wie unser Feld sich bauet
Und wieder Früchte bringt!
Hört wie die Lämmer schreien,
Wie sich die Schafe freuen.
Wie unsre Flöte klingt!
Dies alles kann erweisen,
Daß uns das Mördereisen
Des Krieges nicht berührt:
Und daß wenn andre wüten
Man unter Albrechts Hüten
Ein stilles Leben führt.

Ihr Himmel seid gepriesen,
Daß ihr an uns erwiesen,
Was wir doch nicht verdient:
Schaut aber auch zurücke,
Und schafft, daß Albrechts Glücke
Wie unsre Wiesen grünt!
Sein Witz und seine Sorgen
Gebären alle Morgen
Uns neuen Frühlingsschein:
Drum laßt ihn ewig leben.
Wo nicht, so schafft uns Reben
Die, wie der Vater sein!