Die Osterblume - Eduard Paulus

Schon blüht die Osterblume,
Noch sind die andern fern,
Im Waldesheiligtume
Ein himmelblauer Stern.

Du Auferstehungsbote,
Erblühst so hell und groß,
Rings hat der Hain, der tote,
Nur dunkles niedres Moos.

Und wie aus dürrem Laube
Du blühst, aus kargem Moos,
Ringt mich vom Erdenstaube
Siegreich der Glaube los.

Dem offnen Kelche gleichend,
Blickt himmelan mein Herz,
Wo jede Dämmrung weichend,
Zerfließt der herbste Schmerz.

Und nie wankt mein Gemüte,
Wie auch der Sturm es schlägt,
So lang's die Osterblüte
In sich mit Freuden trägt.