Vom Berge - Caroline Gräfin Terlago

Über'm Wasser
Wölbt der Himmel
Sich mit weitem,
Hohem Bogen,
In dem Wechsel
Ewig gleich;

Und die Wellen
Blicken wiegend
Auf zum Himmel,
Und es malet
In ihr weiches,
Farblos Wesen
Sich sein Blau;

In die Höhe
Steigt die Sonne
Und sie schauet
Sich im Wasser
Wie am Himmel
Strahlenreich.

Doch da wehen
Lose Lüfte,
Bringen Wolken
Über'n Himmel,
Bringen Wellen
Über's Meer;

Und es schaut das
Kurze Auge
Der Gewässer
Nur die Wolken,
Ihr beweglich
Weich Gewoge
Weicht dem Wind.

Wetterwolken,
Finsternisse
Blicken brausend
Aus den Wassern
Dunkel dräuend
Schwarz empor.

Doch der Himmel
Breitet d'roben
Golden strahlend
Seine lichten,
Ew'gen Weiten
Ob den Kleinen
Sturmbewegten
Ruhig hin.

Er läßt gern die
Kleinen Wellen
Weinend wähnen,
Daß die Wolken
Von ihm kommen,
Und die Sonne
Schreitet ruhig. -