Was rein zu halten ist - Johannes Trojan

Halt rein den Mund
Zu jeder Stund'!
Unnützes Wort,
Schnell ist es fort;
Zu andern geht's
Geschäftig stets,
Facht Zank und Streit,
Sät Gram und Neid;
Niemanden frommt's!
Dann wieder kommt's
Zu dir zurück;
Mit Feindestück'
Fällt es dich an,
Als schlechten Mann
Macht es dich kund.
Halt rein den Mund!

Halt rein das Haus!
Kehr tüchtig aus!
's ist nirgend mehr
Ein Ort wie der!
Es macht dich so
Kein andrer froh
Und gibt dir Mut!
Nichts birgt so gut
In Not und Schmach
Als eignes Dach.
Unnützer Gast
Macht dir verhaßt,
Was sonst dir wert;
Von Bett und Herd
Treibt er dich aus.
Halt rein das Haus.

Das Herz halt rein!
Laß nicht hinein,
Was schmeichelnd naht
Auf krummem Pfad.
Unnütze Lust
In deiner Brust,
Klein von Gestalt,
Groß wird sie bald!
Und wie sie schwillt,
Dein Herz erfüllt:
Kein Platz bleibt mehr
Für Treu' und Ehr'.
Dann mit der Zeit
Wird Lust zu Leid,
Zu bittrem Schmerz.
Halt rein das Herz!