Überwinde dich selbst - Andreas Tscherning
Der Mensch muß immer kriegen,
Was noch das Ärgste scheint,
Ist selber er sein Feind,
Muß sich in sich besiegen.
Er muß den Geiz der Ehren,
Zorn, Rachgier, Haß und Neid,
Des Fleisches Obrigkeit
Bis auf den Tod versehren.
Hierzu gehöret eben
Nicht Eisen, Pulver, Blei.
Für solche Tyrannei
Muß Gott die Rüstung geben.
Kein Zeughaus auf der Erden
Ist irgends so bewährt,
Als seines Geistes Schwert
Uns kann zu Nutze werden.
An diesem Streit und Siegen
Hangt unsrer Seelen Heil.
Wer hier fällt, wird kein Teil
Am Frieden Gottes kriegen.
Hast du dich schon vergangen,
Und bist dir in Verdacht,
So nimm dich noch in Acht,
Du hast Zeit, anzufangen.
Heb' auf das alte Wesen,
Brich Lüsten alle Treu';
Ein Weg zur Buß' und Reu'
Ist nie zu spät gewesen.