Liebesfehde - Wilhelm Ueltzen

Aus einem ungedruckten Roman

Immer spricht sie, ich, mein Trauter,
Liebe zärtlicher als du.
Nimmer geb' ich ihr es zu;
Und sie widerspricht mir lauter.
Schwüre her und Schwüre hin,
Jedes bleibt bei seinem Sinn!

Besser bist du, sag' ich immer;
Nein, du lieber Herzensmann,
Du bist besser, ruft sie dann.
Überzeugung folgt hier nimmer.
Schwüre her und Schwüre hin,
Jedes bleibt bei seinem Sinn!

Glücklich macht mich unsre Liebe,
Spricht sie, glücklicher als dich;
Ich - der Glücklichste bin ich!
Wär' es, wenn sonst nichts mir bliebe.
Schwüre her und Schwüre hin,
Jedes bleibt bei seinem Sinn!

Einiger ist doch auf Erden
Sonst kein Paar, als ich und sie;
Aber darin sind wir's nie.
Wer will unser Richter werden?
Schüre her und Schwüre hin,
Jedes bleibt bei seinem Sinn!

Unsre Liebe steht, und lauer
Macht sie, das ist kein Gedicht,
Aller Zeiten Wechsel nicht;
Ewigkeit ist ihre Dauer,
Schwüre her und Schwüre hin,
Das ist unser beider Sinn.