Mein Augentrost - Richard von Volkmann

Ist ein Blümlein Augentrost,
Steht im tiefen Wald;
Wem das Leben wild getost,
Den macht still es bald.

Ob die Wange tränbetaut,
Ob auch bleich der Mund,
Wer es einmal angeschaut,
Wird von Schmerz gesund.

Da mir Gott zu eigen gab
Solch ein Blümlein wert,
Keiner andren Lust und Lab'
Mehr mein Herz begehrt.

Höchstes Glück hab' ich erlost,
Aller Sehnsucht Trieb:
Die du bist mein Augentrost,
Grüß' dich Gott! mein Lieb.