An der Donauquelle - Kathinka Zitz-Halein
Klein, in diamantnen Tropfen
Quillst du aus der Erde Schoß,
Aber schon nach wenig Stunden
Strömst du mächtig hin und groß.
Durch des Gartens Blütenkeime
Fließest du in großer Hast;
Aber bald auf deinem Rücken
Trägst du mächt'ger Schiffe Last.
Was der Silberurn' entquellend
Hier in einzeln Tropfen fällt,
Wird im kühnen Weiterstreben
Bald zu einem Fluß der Welt.
Strömt durch reichgeschmückte Fluren,
Gibt dem Handel freie Bahn,
Und vermählet seine Wellen
Mit dem fernen Ozean.
Drum verachtet nie das Kleine.
Mächtig strebt es oft hinauf,
Hat es sich erst Bahn gebrochen,
Dann verfolgt es seinen Lauf.